Geschichte
Die Europalette als Rückgrat der Logistik
Mit der Einführung von Gabelstaplern in den 1920/30er Jahren begann man, spezielle Plattformen zu entwickeln, die das Anheben und Transportieren von Gütern erleichterten. Diese Plattformen waren jedoch oft Einzelanfertigungen und nicht standardisiert. So wurden z. B. in den Niederlanden Plattformen aus Metall für den Transport von Gütern verwendet.
Während des Zweiten Weltkriegs setzte das amerikanische Militär Paletten und Container ein, um den Nachschub an Gütern zu beschleunigen. Anfang der 1950er Jahre fand die Technologie der Palettierung von Gütern zum wirtschaftlichen Gütertransport allgemein Eingang in das Transportwesen. Die Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) erkannte diese Entwicklung rechtzeitig als logistische Notwendigkeit der Zukunft und stellte sich sofort darauf ein.
Als Folge dieser neuen Technologie gründeten die EVU 1961 den Europäischen Palettenpool (EPP), dessen Gründungsmitglieder ÖBB, DB und SBB waren.1961 wurde dann von den Eisenbahnen die standardisierte Europalette als Standard Tauschpalette eingeführt und ist seitdem aus der Logistik nicht mehr wegzudenken.
Die Organisation EPP
Die Entwicklung des Europäischen Palettenpools (EPP): Von der gemeinsamen Nutzung zur Marktöffnung.
Grundvoraussetzung für den Europäischen Palettenpool (EPP) war eine einheitliche Qualität der verwendeten Paletten. Daher einigten sich die EPP-Mitgliedsbahnen darauf, ausschließlich genormte Paletten mit den Abmessungen 800 mm x 1200 mm nach UIC-Merkblatt 435-2 zu verwenden. Dies erleichterte nationale und grenzüberschreitende Transporte und umfasste drei Frachtarten:
- Paletten als Stückgut,
- Wagenladungen und
- Ladungen im Großcontainerverkehr.
Dabei lag der Schwerpunkt auf Flachpaletten.
Auf einen Blick
Bis 1984: Aufgaben von Mitglieds-EVU selbst
Bis 1984 wurden die Aufgaben von den Mitglieds-Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) des Europäischen Palettenpools selbst wahrgenommen. Im Oktober 1984 wurde im kommerziellen Anschluss die Bildung einer vom EPP unabhängigen Arbeitsgruppe „Fragen der Palettierung“ beschlossen. Seitdem werden diese Aufgaben ausschließlich von dieser Arbeitsgruppe wahrgenommen, die gegenwärtig in die Studiengruppe „Wagenverwender“ integriert ist.
Bis 1991 tauschten Eisenbahnen aus 21 Ländern
Bis 1991 tauschten Eisenbahnen aus 21 Ländern Europaletten aus, darunter Deutschland, Frankreich, Italien, Belgien, die Niederlande, die Schweiz, die Tschechoslowakei, die skandinavischen Länder (Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland), Bulgarien, Rumänien, Serbien, Kroatien und Slowenien. Im Stückgutverkehr beteiligten sich jedoch nur wenige Länder am Palettentausch.
Von 1993 bis 2012 European Pallet Association (EPAL) als Dienstleister für "EUR im Oval"
Von 1993 bis 2012 war die European Pallet Association (EPAL) als Dienstleister für die Marke „EUR im Oval“ tätig. In dieser Zeit war die EPAL für die Qualitätssicherung und die Lizenzierung von Herstellern und Reparaturbetrieben im Rahmen des UIC-Europaletten-Poolsystems zuständig. Die EPAL führte unabhängige Qualitätskontrollen durch und sorgte dafür, dass die Standards für die Marke „EUR im Oval“ eingehalten wurden.
Seit 2012 „EUR im Oval“ und EPAL als Mitbewerber
2012 endete die Zusammenarbeit zwischen dem Markenrechtsinhaber Rail Cargo Group (RCG) und der EPAL. Seitdem bestehen die Marken „EUR im Oval“ und EPAL als Mitbewerber parallel im offenen Europaletten Tauschpool.